Ein gutes Druckergebnis hängt nicht nur vom Drucker ab…
Hier noch ein kurzer Post zum Thema Druckbett ausrichten beim CR-10.
Als ich den Drucker vor einigen Monaten in Betrieb genommen habe, ist mir schon früh aufgefallen, dass sich das Druckbett beim CR-10 S5 nicht ganz exakt ausrichten lässt. Das Ausrichten des Druckbetts sollte eigentlich eine einfache Sache sein, wurde aber schnell mal zeitaufwendig und vor allem schien es da einige Variablen zu geben, die nur schwer in den Griff zu kriegen waren.
Nun, wie funktioniert das Ausrichten des Druckbetts überhaupt? Das Druckbett selbst ist im Grunde nur eine einfache Metallplatte, auf die eine Glasplatte gelegt wird. Die Metallplatte selbst befindet sich auf einer Art Haltegestell und ist an 4 Punkten mit diesem über eine Schraube verbunden. Zwischen Gestell und Druckbett ist bei jeder Schraube noch eine Feder angebracht. Die Feder drückt die Platte vom Gestell weg und mittels einer Einstellmutter zieht man das Bett dann wieder näher zum Gestell. Das System ist wirklich einfach.
Das Einstellen des Druckbetts (auch Leveln genannt) geschieht über ein kleines Programm im Steuergerät. Man wählt Bed Autoleveling und schon fährt der Druckkopf zur ersten von verschiedenen Positionen auf dem Druckbett. Nun stellt man den Abstand des Druckkopfs zur Glasscheibe so ein, dass ein normales 80 Gramm Papier gerade noch so dazwischen passt. Ich wähle den Abstand sogar so, dass es ein wenig «kratzt» wenn man das Papier hin- und herbewegt. Ist der Abstand korrekt, dann wählt man im Steuergerät wieder Bed Autoleveling und «Next». Der Druckkopf bzw. das Bett wandert nun zur nächsten Position. An jeder Stelle wiederholt man nun die Geschichte mit dem Papier. Achtung: Das ganze Leveln bringt rein gar nichts, wenn die Traverse, an welcher der Druckkopf sich hin- und herbewegt (X-Achse) nicht in der Höhe vorher korrekt ausgerichtet ist.
Okay, und wo ist nun das Problem? Klingt doch simpel und einfach. Das Problem, das bei meinem Drucker aufgetaucht ist, war, dass sich das Druckbett nie über die ganze Fläche exakt gleich ausrichten liess. Selbst nach vier Durchläufen beim Autleveling stimmte immer irgendeine Ecke nicht.
Die Fehlersuche beginnt…
Um dem Problem Herr zu werden, habe ich mal der Reihe nach Folgendes getan:
– X-Achse nochmals justiert
– Alle Laufschienen justiert
– Die Federn durch stärkere Modelle ersetzt (Der Widerstand war meines Erachtens zu klein
– Den Tisch so gut es ging mit dem Messgerät meiner Fräsmaschine ausgemessen
Ergebnis: Kein Fehler gefunden und Problem immer noch da. Auffällig war, dass der Druck einige Tage lang gut ging und dann wie aus dem Nichts auf einmal die Abstände nicht mehr korrekt waren.
Eine Sache ist mir ebenfalls aufgefallen. Immer die Feder hinten rechts musste fast vollständig entlastet werden, um den Tisch so gut es ging auszurichten.
Einige Wochen habe ich mit dem Fehler einfach gelebt. Ich musste lediglich zu Beginn des Drucks sehr aufmerksam sein. Wenn die erste Schicht gepasst hat, dann gab es später keine Probleme. Mit der Zeit hat man das im Blick und kann schon nach wenigen Runden des Druckkopfes sagen, ob das etwas wird.
Vor etwa drei Wochen hat der Drucker dann erneut damit begonnen, das Filament «aus der Ferne» auf das Druckbett aufzutragen. Anders ausgedrückt, der Abstand zum Bett war auf einmal wieder viel zu gross. Diesmal habe ich mir dann aber die Zeit genommen, eine Modifikation zu testen, über die man sich streiten kann. Ich habe die Federn zwischen dem Druckbett und dem Gestell entfernt und durch Kontermuttern ersetzt. Der eine oder andere Leser wird nun den Kopf schütteln und sich fragen, ob ich noch bei Trost bin, aber es hat mein Problem gelöst. Das Ausrichten des Druckbetts dauert nun zwar erheblich länger und ist eine fummelige Angelegenheit, aber erstmals konnte ich das Bett an jeder Stelle wirklich exakt ausrichten.
Die vorhandenen Schrauben habe ich am Bett mittels einer U-Scheibe und einer Mutter gekontert. Die vorhandenen Stellschrauben habe ich nun als Kontermutter gebraucht und damit das ganze dann noch festgezogen werden kann, unter dem Gestell eine Flügelmutter angebracht. Das Ganze verleit dem Druckbett nun eine höhere Steifigkeit und sorgt dafür, dass alle Niveaus so bleiben wie sie eingestellt wurden. Bisher lief es einwandfrei und musste kein einziges Mal nachjustiert werden. Hoffen wir, dass es so bleibt 🙂